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zurück zur Übersicht16.05.2025
Die energetische Bewertung von Gebäuden ist längst mehr als ein formaler Nachweis – sie ist Grundlage für effiziente Planung, staatliche Förderung und nachhaltige Gebäudetechnik. Mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist die DIN V 18599 zu einem wichtigen Rechenstandard für Wohn- und Nichtwohngebäude geworden. Besonders die Bewertung moderner Lüftungssysteme spielt dabei eine entscheidende Rolle. Dieser Artikel zeigt, wie die Norm funktioniert, was sie von der früheren DIN V 4701-10 unterscheidet – und was Planer, Architekten und Installateure bei der Auswahl und Auslegung von Lüftungstechnik beachten müssen.
Lassen Sie uns gemeinsam die Grundlagen verstehen, die Anwendungsbereiche erkunden und Herausforderungen aufdecken, die im Kontext der DIN V 18599 und DIN V 4701-10 auftreten können. Bereit für einen tiefen Einblick in die energetische Bewertung von Gebäuden?
DIN V 18599: Der aktuelle Standard zur energetischen Bilanzierung nach GEG
Mit dem Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) am 1. November 2020 ist die DIN V 18599 der verbindliche Rechenstandard für die energetische Bewertung von Wohn- und Nichtwohngebäuden in Deutschland. Sie ist Teil der gesetzlichen Nachweispflicht, wenn es um:
geht. Die Normreihe umfasst insgesamt 12 Teile, die sämtliche gebäudetechnischen Anlagen und Hüllflächen abbilden – darunter auch:
Teil 5 (DIN V 18599-5) ist besonders relevant für Lüftungssysteme: Er regelt die Bewertung von Lüftungssystemen, inklusive der Wirkung von Wärmerückgewinnung (WRG), Ventilatoren, Steuerungen und Hilfsenergieverbräuchen. Damit ist die DIN V 18599 heute eine zentrale Grundlage, wenn Installateure, TGA-Planer oder Architekten die Energieeffizienz eines Gebäudes berechnen oder nachweisen müssen.
Die energetische Bewertung von Gebäuden ist ein wichtiger Prozess zur Beurteilung der Energieeffizienz eines Bauwerks. Die DIN V 18599 und die DIN V 4701-10 sind entscheidende Normen, die hierbei eine zentrale Rolle spielen. Diese Normen legen Standards fest, um den Energiebedarf von Gebäuden zu bewerten und zu optimieren.
Bei der energetischen Bewertung werden verschiedene Kriterien berücksichtigt, darunter der Wärmeschutz, die Gebäudetechnik und auch die Lüftungssysteme. Moderne Lüftungssysteme sind ein Schlüsselelement für die Energieeffizienz eines Gebäudes, da sie maßgeblich zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen.
Die energetische Bewertung berücksichtigt den Energiebedarf für Heizung, Kühlung, Lüftung, Warmwasser und Beleuchtung. Durch die Anwendung der DIN V 18599 und der DIN V 4701-10 werden standardisierte Berechnungsmethoden genutzt, um den Energieverbrauch zu ermitteln und zu vergleichen.
Es ist wichtig, die Grundlagen der energetischen Bewertung zu verstehen, um Gebäude energieeffizient zu planen und zu betreiben. Eine umfassende Analyse ermöglicht es, Schwachstellen zu identifizieren und effektive Maßnahmen zur Energieeinsparung zu ergreifen. Die DIN Normen dienen als Leitfaden, um eine nachhaltige und effiziente Gebäudenutzung zu gewährleisten.
Vor der Einführung des GEG waren zwei Normen parallel in Anwendung:
Mit dem GEG (§ 20 ff.) wurde dieses Nebeneinander beendet. Seitdem gilt:
Diese Umstellung hatte gute Gründe:
Die DIN V 18599 hat also die bisherige DIN V 4701-10 als anerkannte Norm für die energetische Bewertung von Gebäuden abgelöst. Die Gründe für diese Umstellung liegen in der Notwendigkeit, eine modernisierte und umfassendere Methode für die energetische Bewertung von Gebäuden zu etablieren. Die bisherigen Anforderungen und Parameter der DIN V 4701-10 waren aufgrund der sich ändernden energetischen Anforderungen an Gebäude nicht mehr ausreichend und mussten aktualisiert werden.
Die DIN V 18599 wurde entwickelt, um eine ganzheitlichere Bewertung des Energiebedarfs von Gebäuden zu ermöglichen. Sie berücksichtigt nicht nur den reinen Heizenergiebedarf, sondern auch den Energiebedarf für Kühlung, Warmwasser, Beleuchtung und Lüftung. Durch diese Erweiterung werden moderne Lüftungssysteme und andere energieeffiziente Technologien besser in die energetische Bewertung integriert.
Die DIN V 18599 bildet somit einen zeitgemäßen Rahmen, um den Energiebedarf von Gebäuden präziser zu bestimmen und energetische Optimierungspotenziale vollständiger zu erfassen. Durch die Berücksichtigung von modernen Bau- und Haustechnologien bietet die DIN V 18599 eine umfassendere Möglichkeit, die Energieeffizienz von Gebäuden realitätsnäher zu bewerten und zu verbessern.
Die DIN V 4701-10 war eine Norm, die in der Vergangenheit für die energetische Bewertung von Gebäuden genutzt wurde. Sie definierte Anforderungen und Verfahren zur Bestimmung des Energiebedarfs von Gebäuden und spielte eine wichtige Rolle bei der Effizienzsteigerung im Bauwesen. Insbesondere im Kontext von Lüftungssystemen waren die Vorgaben der DIN V 4701-10 entscheidend, um den Energieverbrauch von Gebäuden zu optimieren. Die DIN V 4701-10:2003-08 („Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen – Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung“) war über viele Jahre hinweg die maßgebliche Vornorm zur energetischen Bilanzierung von Wohngebäuden.
Ihr Ziel war es, ein einfaches, normiertes Verfahren zur Berechnung des Jahres-Primärenergie- und Endenergiebedarfs bereitzustellen – auf Basis folgender Anlagenteile:
Für Lüftungssysteme regelte sie u. a.:
Die DIN V 4701-10 bot klare Richtlinien zur Bewertung der energetischen Effizienz von Gebäuden und half dabei, Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Sie legte fest, wie der Energiebedarf für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und Lüftung berechnet werden soll und diente als Leitfaden für Bauherren, Architekten und Planer. Da moderne Anlagen differenzierter bewertet werden müssen, wurde die DIN V 4701-10 im GEG-Kontext durch die DIN V 18599 ersetzt.
Die Überprüfung von Gebäuden gemäß den Vorgaben der DIN V 4701-10 ermöglichte es, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Umweltbelastung zu minimieren und den Wohnkomfort zu steigern. Auch wenn sie nicht mehr die aktuelle Norm ist, bildet die DIN V 4701-10 den historischen Hintergrund und das Fundament für die heutigen energetischen Bewertungsmethoden nach DIN V 18599. Bei Bestandsprojekten, Altbau-Sanierungen und älteren Energieausweisen ist sie weiterhin relevant. Viele ältere Gebäude wurden nach den Vorgaben der DIN V 4701-10 errichtet, weshalb die Kenntnis dieser Norm bei Renovierungs- und Modernisierungsprojekten unverzichtbar ist.
Im Kontext moderner Lüftungssysteme wird besonders auf die Effizienz und Energieeinsparung geachtet. Die Norm definiert die Kriterien, nach denen die Leistung und Effektivität von Lüftungssystemen bewertet werden.
Bei der Lüftungsbewertung nach DIN V 18599 werden verschiedene technische Aspekte berücksichtigt. Dazu gehören die Luftwechselrate, die Luftmengenregelung, die Wärmerückgewinnung, sowie die Schall- und Wärmedämmung von Lüftungskomponenten. Die Norm legt auch fest, wie die Effizienz der Lüftungssysteme gemessen und bewertet wird, um sicherzustellen, dass die energetische Performance den Anforderungen entspricht. In diesem Zuge relevante Aspekte sind unter anderem:
WRG-Wirkungsgrade: Prüfstand vs. Praxiswerte
Der thermische Wirkungsgrad von WRG-Systemen ist ein entscheidender Kennwert. Prüfstandswerte nach EN 13141-7 (dezentrale Geräte) oder EN 308 (zentrale WRG) liefern Laborwerte, die unter Idealbedingungen ermittelt wurden.
In der Praxis können Abweichungen entstehen durch:
Für die GEG-Berechnung sollten nur zertifizierte, dokumentierte WRG-Werte verwendet werden.
Hilfsenergiebedarf richtig bewerten
Die DIN V 18599 bewertet explizit den Stromverbrauch für:
Der spezifische Strombedarf (SPI) ist dabei ein wesentlicher Faktor. Moderne EC-Ventilatoren und bedarfsgeführte Regelungen helfen, den SPI zu senken und die Bilanz zu verbessern.
Hybride Lüftungssysteme abbilden
Die Norm ermöglicht die zonierte Bilanzierung auch für Mischsysteme, z. B.:
Wichtig ist die korrekte energetische Zuordnung der Komponenten. Wer das beherrscht, kann kombinierte Systeme effizient abbilden und Bilanzvorteile nutzen.
Die DIN V 18599 gibt Planern, Architekten und TGA-Planern klare Vorgaben für die Bewertung und Optimierung von Lüftungssystemen. Indem sie die technischen Vertiefungen zur Lüftungsbewertung verstehen und umsetzen, können Fachleute sicherstellen, dass die Lüftungssysteme in Gebäuden effizient, leistungsfähig und den aktuellen Standards entsprechend betrieben werden.
Die energetische Bewertung von Gebäuden gemäß DIN V 18599 bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. Einer der zentralen Aspekte ist die Berücksichtigung moderner Lüftungssysteme. Die Integration von effizienten Lüftungssystemen in die Berechnungen erfordert ein detailliertes Verständnis der Vorschriften und Anforderungen der Normen.
Ein häufiges Problem bei der energetischen Bewertung ist die genaue Erfassung des Luftvolumenstroms und des Energiebedarfs der Lüftungsanlage. Hierbei müssen Messungen und Berechnungen präzise durchgeführt werden, um realistische Ergebnisse zu erhalten. Zudem spielen externe Einflüsse wie Witterungsbedingungen und Nutzerverhalten eine Rolle, die die Bewertung zusätzlich komplex gestalten.
Weiterhin ist die Vereinbarkeit der Normen mit den individuellen Anforderungen und Gegebenheiten eines Gebäudes eine herausfordernde Aufgabe. Jedes Gebäude ist einzigartig und erfordert eine maßgeschneiderte Betrachtung im Rahmen der energetischen Bewertung. Die Anpassung der Normen an spezifische Bedingungen kann daher eine komplexe Angelegenheit sein.
Weiterhin kann die Vielzahl an technischen Details und Berechnungsmethoden in den Normen zu Schwierigkeiten führen. Die Auswahl der richtigen Methodik und die korrekte Anwendung erfordern ein fundiertes Fachwissen und Erfahrung im Bereich der energetischen Bewertung von Gebäuden.
Zudem erfordert die stetige Weiterentwicklung auf dem Gebiet der energetischen Bewertung eine regelmäßige Anpassung und Aktualisierung der Normen, um den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen gerecht zu werden.
Zusammenfassend ist die energetische Bewertung von Gebäuden mit modernen Lüftungssystemen eine komplexe und vielschichtige Aufgabe, die ein umfassendes Verständnis der Normen, technischen Details, externe Einflüsse und individuellen Anforderungen erfordert.
Ein zentraler Leitfaden für Planer und Fachleute der Lüftungstechnik, ist auch die DIN 1946-6. Sie regelt die Planung und Umsetzung von Lüftungskonzepten in Wohngebäuden – mit dem Ziel, gesunde Raumluftqualität und effektiven Feuchteschutz sicherzustellen. Alles Wissenswerte lesen Sie in unserem Beitrag.
In einem weiteren Beitrag widmen wir uns den vier Lüftungsstufen nach DIN 1946-6 und zeigen, wie sie an Nutzung und Gebäudedichtheit angepasst werden müssen. Ideal für alle, die fundierte Entscheidungen bei Planung, Auslegung und Betrieb von Lüftungssystemen treffen wollen.
In einem weiteren Beitrag erklären wir, worauf es bei der Positionierung und Montage dezentraler Lüftungsanlagen ankommt – von der Planung bis zur Umsetzung. Besonders hilfreich für alle, die dezentrale Systeme fachgerecht installieren und deren volle Leistung ausschöpfen möchten.
Diese und weitere spannende Artikel finden Sie in unserem Blog.
Die DIN V 18599 ist das energetische Fundament moderner Gebäudeplanung. Wer mit Lüftungssystemen arbeitet, sollte die Norm verstehen und ihre Bilanzierungslogik beherrschen. Ob zentral, dezentral oder hybrid – der Einfluss auf den Primärenergiebedarf ist direkt messbar. Mit fundierten Kenntnissen über die Anwendungsbereiche und Techniken zur Bewertung von Lüftungssystemen gemäß diesen Standards, können Planer und Architekten innovative Gebäudekonzepte umsetzen, die den aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz gerecht werden. Die Berücksichtigung der DIN V 18599 gewährleistet eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes und ermöglicht es, maßgeschneiderte und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Gerne unterstützt wir Sie mit energieeffizienten Lüftungslösungen, sprechen Sie uns einfach an!
Kontakt
Unser Schalldämmlüfterprogramm stellt sich als besonders flexibel und kompakt dar und repräsentiert seit Jahren die höchsten Schalldämmleistungen am Markt. Unsere primäre Aufgabe gegenüber Architekten und Fachplanern, wenn es um die Umsetzung dezentraler Lüftungsaufgaben geht, sehen wir in einer kompetenten und individuellen Beratung. Zur Lösung Ihrer projektbezogenen Aufgaben stehen nahezu unendlich viele verschiedene Montagemöglichkeiten zur Verfügung. Mit Ventomaxx realisieren Sie hybride Konzepte aus passiver und aktiver Schalldämmlüftung aus einer Hand.
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primäre Aufgabe gegenüber Architekten und Fachplanern, wenn es um die Umsetzung dezentraler Lüftungsaufgaben geht, sehen wir in einer kompetenten und individuellen Beratung. Zur Lösung Ihrer projektbezogenen Aufgaben stehen nahezu unendlich viele verschiedene Montagemöglichkeiten zur Verfügung. Mit Ventomaxx realisieren Sie hybride Konzepte aus passiver und aktiver Schalldämmlüftung aus einer Hand.
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