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zurück zur Übersicht03.06.2025
Dezentrale Lüftungsanlagen sind eine effiziente Lösung, um für eine optimale Luftqualität in Wohn- und Arbeitsräumen zu sorgen. Der Aufbau einer dezentralen Lüftungsanlage ist entscheidend für ihre Funktionsweise und Leistung. Diese modernen Lüftungssysteme bieten zahlreiche Vorteile, darunter eine individualisierte Luftzirkulation und Energieeffizienz.
Im Folgenden werden wir uns genauer mit dem Aufbau einer dezentralen Lüftungsanlage beschäftigen, ihre Funktion erläutern, die Wartung und Pflege thematisieren sowie Tipps zur effizienten Nutzung geben. Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Komponenten und Schritte, um eine optimale dezentrale Lüftungslösung zu gewährleisten.
Ob mit Wärmerückgewinnung oder ohne, eine dezentrale Lüftungsanlage kann maßgeschneidert an die Bedürfnisse eines Gebäudes angepasst werden. Lassen Sie uns eintauchen in die Welt der dezentralen Lüftungssysteme und entdecken, wie sie zu einem gesunden und angenehmen Raumklima beitragen.
Eine dezentrale Lüftungsanlage ist eine moderne Lösung zur Belüftung von Gebäuden, die im Gegensatz zu zentralen Lüftungssystemen einzelne Räume oder Bereiche separat belüftet. Dabei erfolgt die Luftzufuhr und -abfuhr direkt über spezielle Lüftungsgeräte, die in den jeweiligen Raum integriert sind. Diese dezentralen Lüftungsanlagen eignen sich besonders gut für Wohnungen, Büros oder andere Räume, in denen eine kontrollierte Belüftung erforderlich ist.
Eine dezentrale Lüftungsanlage ist ein kompaktes Lüftungssystem, das raumweise arbeitet und ohne zentrale Luftverteilung auskommt. Anders als zentrale Anlagen, bei denen ein Luftkanalsystem mehrere Räume versorgt, wird bei dezentralen Systemen je Raum ein einzelnes Gerät in die Außenwand eingebaut.
Typische Merkmale dezentraler Lüftungssysteme:
Einsatzbereiche
Dezentrale Lüftungsanlagen kommen vor allem dort zum Einsatz, wo:
Sie sind besonders verbreitet im:
Die dezentrale Lüftungsanlage kann mit verschiedenen Funktionen wie Wärmerückgewinnung, Luftfilterung oder Feuchtigkeitsregulierung ausgestattet sein, um ein Höchstmaß an Komfort und Energieeffizienz zu gewährleisten. Sie bietet eine effektive Lösung für eine bedarfsgerechte Lüftung in modernen Gebäuden.
Eine dezentrale Lüftungsanlage besteht aus mehreren präzise aufeinander abgestimmten Bauteilen, die kompakt in einem Wandmodul integriert sind. Der Aufbau ist so konzipiert, dass Installation, Wartung und Betrieb effizient, zuverlässig und möglichst geräuscharm erfolgen können.
Im Folgenden wird der typische Aufbau einer dezentralen Lüftungseinheit mit Wärmerückgewinnung beschrieben – dem aktuell gängigsten Typ am Markt.
Wandhülse / Einbaurohr
Das zentrale Verbindungselement zur Außenwand. Meist ein rundes Rohr aus Kunststoff oder Edelstahl, das durch eine Kernbohrung in der Außenwand geführt wird. Es dient zur Aufnahme der gesamten Gerätekomponenten und stellt die Luftverbindung zwischen Innen- und Außenbereich her.
Keramikwärmespeicher
Herzstück bei Geräten mit Wärmerückgewinnung. Dieser Speicherkern lädt sich im Abluftbetrieb mit Wärme aus der Raumluft auf und gibt diese in der nächsten Phase an die einströmende Außenluft ab. So werden bis zu 90 % der Wärme zurückgewonnen – ganz ohne zentrale Technik.
Ventilatoreinheit
Ein reversierbarer Axial- oder Radiallüfter, der abwechselnd in Zu- und Abluftrichtung arbeitet. Der Richtungswechsel erfolgt im Takt (z. B. alle 70 Sekunden), um die Wärmespeicherung im Keramikkern zu ermöglichen. Geräte arbeiten meist paarweise (im Push-Pull-Betrieb), um einen kontinuierlichen Luftaustausch sicherzustellen.
Filtereinheit
Meist auswechselbare Feinstaub- oder Pollenfilter (z. B. G3, G4, F7), die sowohl den Schutz der Gerätekomponenten als auch die Luftqualität im Innenraum sichern. In sensiblen Bereichen oder Allergikerhaushalten kann optional ein Feinstaub- oder Aktivkohlefilter ergänzt werden.
Schalldämmmodule
Zur Reduktion von Außenlärm (z. B. Verkehr) enthalten viele Geräte integrierte Schalldämmelemente im Rohr oder vor der Innenblende. In Kombination mit einer gedämmten Außenhaube werden Schallschutzwerte von bis zu 60 dB erzielt – entscheidend für den Einsatz in lärmbelasteten Umgebungen.
Innenblende / Bedienmodul
Die Innenblende bildet den optischen Abschluss zur Raumseite und enthält in vielen Fällen auch das Bedienfeld, Statusanzeigen oder Sensoren. Je nach System ist sie rein passiv oder aktiv in die Steuerung eingebunden.
Außenhaube / Wetterschutzgitter
Schützt die Anlage im Außenbereich vor Regen, Wind, Insekten und Laub. Auch hier können schalldämmende Elemente integriert sein. Wichtig ist eine witterungsbeständige und lufttechnisch optimierte Konstruktion mit ausreichendem freien Querschnitt.
Der Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage erfolgt typischerweise durch die Außenwand – ein zentraler Aspekt, der sowohl bautechnisch als auch energetisch durchdacht sein muss. Die Qualität und Genauigkeit der Mauerdurchführung wirken sich unmittelbar auf die Funktion, Luftdichtheit und Schalldämmung des gesamten Systems aus.
Kernbohrung als Standardlösung
Die gängigste Einbaumethode ist die Kernbohrung mit einem Durchmesser von 160 bis 200 mm – je nach Gerätetyp. Die Bohrung erfolgt leicht fallend nach außen, um Kondensat abzuführen. Die genaue Position muss vorab im Bauplan festgelegt werden, insbesondere bei WDVS- oder Klinkerfassaden.
Wichtige Aspekte:
Wandhülse & Rohrsystem
In die Bohröffnung wird eine Wandhülse bzw. ein Lüftungsrohr eingebracht. Dieses dient als Aufnahme für Wärmespeicher, Lüfter und Schalldämmmodule. Wichtig ist die formschlüssige Verbindung, ggf. mit Montageschaum, Mörtel oder speziellen Einbaurahmen.
Je nach Produkt gibt es:
Integration in wärmegedämmte Fassaden (WDVS)
Bei Gebäuden mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden:
Sonderfälle: Einbau in Ziegel, Beton oder Holzbau
Jedes Wandmaterial stellt eigene Anforderungen:
Vorbereitungsarbeiten & Vermessung
Die Mauerdurchführung ist mehr als ein Loch in der Wand – sie ist die Grundlage für einen luftdichten, effizienten und dauerhaft funktionalen Einbau. Präzision, das richtige Zubehör und die Abstimmung auf das Wandmaterial sind entscheidend.
Neben dem mechanischen Einbau ist die elektrische Anbindung ein zentraler Bestandteil beim Aufbau dezentraler Lüftungsanlagen. Die Steuerung beeinflusst nicht nur den Bedienkomfort, sondern auch die Energieeffizienz und die Synchronisierung mehrerer Geräte im Push-Pull-Betrieb.
Stromversorgung
Die meisten dezentralen Lüftungsgeräte werden mit 230 V Netzspannung betrieben. Einige Systeme, insbesondere kleinere oder wohnungslüftungsspezifische Varianten, arbeiten auch mit 12 V oder 24 V Kleinspannung, insbesondere bei Geräten mit zentraler Steuerungseinheit.
Typische Anschlussmerkmale:
Hinweis für Installateure: Die Leitungsführung sollte frühzeitig mit dem Einbauort des Geräts abgestimmt werden – idealerweise in Rohbauphase oder bei geöffnetem Schacht im Bestand.
Steuerungseinheiten
Die Steuerung kann auf mehrere Arten erfolgen – je nach Gerätetyp und Anwendungsfall:
a) Einzelgerät mit integrierter Steuerung
b) Zentrale Steuerung für mehrere Geräte
Sensorik & Automatisierung
Viele Systeme bieten werkseitig oder optional folgende Sensoren:
Dezentrale Lüftungsanlagen gibt es grundsätzlich in zwei technischen Ausführungen: mit und ohne Wärmerückgewinnung (WRG). Beide Varianten unterscheiden sich nicht nur funktional, sondern auch in ihrem Aufbau, Energieverhalten und Anwendungsbereich.
Geräte mit Wärmerückgewinnung: Technischer Aufbau
Merkmale
Typischer Einsatz
Geräte ohne Wärmerückgewinnung (reine Abluft- oder Außenluftlösungen)Technischer Aufbau
Merkmale
Typischer Einsatz
Vergleichstabelle – Aufbau & Einsatz im Überblick
Merkmal | Mit Wärmerückgewinnung | Ohne Wärmerückgewinnung |
---|---|---|
Wärmespeicher | Ja (Keramikkern) | Nein |
Lüfterprinzip | Push-Pull mit Phasenwechsel | Einseitige Luftförderung |
Steuerung | meist zentral oder sensorgesteuert | häufig einfach oder Feuchteautomatik |
Einbauaufwand | mittel | gering |
Energieeffizienz | hoch (bis 90 % WRG) | gering |
Typischer Einsatz | Wohnräume | Bäder, Nebenräume |
Der Aufbau einer dezentralen Lüftungsanlage variiert je nach Ausführung deutlich – mit direktem Einfluss auf Planung, Energieverhalten und Kosten. Für Wohnräume empfiehlt sich der Einsatz mit Wärmerückgewinnung, während in Nebenräumen einfache Abluftgeräte ausreichend sein können.
Die Montage einer dezentralen Lüftungsanlage ist vergleichsweise schnell umsetzbar, erfordert aber saubere Vorbereitung und präzise Ausführung. Hier der typische Ablauf:
1. Vorbereitung
2. Kernbohrung
3. Einbau der Wandhülse
4. Geräteeinbau
5. Elektrischer Anschluss
6. Inbetriebnahme
Bei mehrteiligen Projekten (z. B. Wohnanlagen) empfiehlt sich die Vorinstallation während der Rohbauphase und die Endmontage kurz vor Bezug.
Dezentrale Lüftungsanlagen sind weitgehend wartungsarm – dennoch ist ein minimaler Pflegeaufwand notwendig, um einen dauerhaft störungsfreien und energieeffizienten Betrieb zu gewährleisten.
Filterwechsel
Reinigung von Komponenten
Funktionsprüfung
Wartung durch Fachbetrieb
Mit geringem Wartungsaufwand bleibt die Anlage effizient, leise und zuverlässig. Einfache Zugänglichkeit und klare Wartungsintervalle sind zentrale Vorteile dezentraler Systeme – insbesondere im Vergleich zu zentralen Anlagen mit komplexer Kanalstruktur.
Trotz des modularen Konzepts dezentraler Lüftungsanlagen kommt es in der Praxis regelmäßig zu Ausführungsfehlern. Viele davon sind leicht vermeidbar – wenn bestimmte Grundregeln eingehalten werden.
Falsche Bohrneigung
Problem: Horizontale oder nach innen geneigte Bohrung Folge: Kondensat läuft in den Innenraum oder sammelt sich im Gerät Lösung: Bohrung mit ca. 3–5° Neigung nach außen ausführen
Undichte Mauerdurchführung
Problem: Fehlende Abdichtung zur Innenwand oder zum Dämmverbundsystem Folge: Wärmebrücken, Feuchtigkeitsschäden, Luftundichtigkeiten Lösung: Verwendung von Dichtmanschetten, Montageschaum, geeigneten Hülsen – abhängig vom Wandaufbau
Fehler bei der Geräteanordnung
Problem: Gerätepaare (Push-Pull) werden falsch positioniert – z. B. zu weit auseinander oder in gegensätzlichen Räumen Folge: Ungleichgewicht im Luftvolumenstrom, Druckprobleme Lösung: Geräte in Paaren anordnen, möglichst auf gleicher Etage und mit vergleichbaren Raumvolumina
Falsche Stromzuführung oder Steuerleitung
Problem: Keine getrennte Verlegung von Netz- und Steuerleitungen, fehlende Absicherung Folge: Störungen in der Kommunikation oder Ausfall Lösung: Planung der Elektroanschlüsse frühzeitig abstimmen, geeignete Leitungstypen nutzen, getrennte Verlegung beachten
Fehlende Berücksichtigung des Schallschutzes
Problem: Außenhaube oder Innenblende ohne Schalldämmung in lärmbelasteter Umgebung Folge: Außenlärm wird in den Wohnraum übertragen Lösung: Einsatz von Schalldämmmodulen und schalloptimierten Außenhauben; ggf. erhöhten Schallschutz im System berücksichtigen
Viele Fehler entstehen nicht aus Unkenntnis, sondern aus fehlender Abstimmung zwischen Planung und Ausführung. Eine gute Vorbereitung, das richtige Zubehör und die Beachtung herstellerspezifischer Montagehinweise sind entscheidend.
Weitere praxisnahe Fachbeiträge rund um Planung, Einbau und Technik moderner Lüftungssysteme finden Sie in unserem Blog.
Diese Artikel liefern umfassende Informationen zu Themen wie Schalldämpfung in Lüftungsanlagen, Wärmeverlust durch Lüftung, Blower Door Tests und die energetische Bewertung von Gebäuden gemäß DIN V Standards. Sie bieten Fachwissen, praktische Tipps und Einblicke in die Welt moderner Lüftungssysteme.
Dezentrale Lüftungsanlagen bieten eine technisch durchdachte, modulare Lösung für moderne Gebäude – vorausgesetzt, ihr Aufbau wird fachgerecht umgesetzt. Von der präzisen Mauerdurchführung über die Wahl des passenden Geräts bis hin zur elektrischen Anbindung und Steuerung: Jedes Detail wirkt sich auf Leistung, Energieeffizienz und Betriebssicherheit aus.
Für Fachhandwerker bedeutet das:
Frühzeitige Planung spart spätere Korrekturen
Die Auswahl des richtigen Systems (mit oder ohne Wärmerückgewinnung) sollte raum- und nutzungsspezifisch erfolgen
Ein sauberer Einbau mit durchdachter Verkabelung und guter Abdichtung bildet die Basis für störungsfreien Betrieb
Für Planer, Entscheider oder Bauherren gilt:
Dezentrale Lüftung ist besonders dann sinnvoll, wenn Flexibilität, einfache Installation und geringe Folgekosten gefragt sind
Systeme mit Wärmerückgewinnung kombinieren energetische Vorteile mit hoher Nutzerfreundlichkeit
Wer die technischen Zusammenhänge kennt und typische Fehler vermeidet, kann mit dezentralen Lüftungssystemen langlebige, effiziente und wartungsarme Lösungen realisieren – im Einfamilienhaus ebenso wie im mehrgeschossigen Objektbau.
Kontakt
Unser Schalldämmlüfterprogramm stellt sich als besonders flexibel und kompakt dar und repräsentiert seit Jahren die höchsten Schalldämmleistungen am Markt. Unsere primäre Aufgabe gegenüber Architekten und Fachplanern, wenn es um die Umsetzung dezentraler Lüftungsaufgaben geht, sehen wir in einer kompetenten und individuellen Beratung. Zur Lösung Ihrer projektbezogenen Aufgaben stehen nahezu unendlich viele verschiedene Montagemöglichkeiten zur Verfügung. Mit Ventomaxx realisieren Sie hybride Konzepte aus passiver und aktiver Schalldämmlüftung aus einer Hand.
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primäre Aufgabe gegenüber Architekten und Fachplanern, wenn es um die Umsetzung dezentraler Lüftungsaufgaben geht, sehen wir in einer kompetenten und individuellen Beratung. Zur Lösung Ihrer projektbezogenen Aufgaben stehen nahezu unendlich viele verschiedene Montagemöglichkeiten zur Verfügung. Mit Ventomaxx realisieren Sie hybride Konzepte aus passiver und aktiver Schalldämmlüftung aus einer Hand.
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