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31.10.2025

Zentrale Abluftanlage: Funktion in der modernen Gebäudetechnik

Die zentrale Abluftanlage ist ein bewährtes Lüftungssystem für den kontrollierten Luftaustausch in Wohn- und Gewerbegebäuden. Sie sorgt dafür, dass verbrauchte Luft aus Räumen wie Küche, Bad oder WC kontinuierlich abgeführt und frische Außenluft über Zuluft-Elemente nachströmt. Damit trägt sie zur Erfüllung moderner Energie- und Lüftungsstandards bei und ist besonders im mehrgeschossigen Wohnungsbau sowie bei energetischen Sanierungen weit verbreitet.

In diesem Beitrag erfahren Fachplaner, Installateure und Bauverantwortliche, wie zentrale Abluftanlagen funktionieren, welche Varianten es gibt und worauf bei Planung und Auslegung geachtet werden sollte. Außerdem werden typische Einsatzbereiche, Systemgrenzen und Kombinationsmöglichkeiten mit dezentralen Komponenten beleuchtet.

Bedeutung zentraler Abluftanlagen im modernen Gebäudekonzept

In der heutigen Baupraxis ist die kontrollierte Wohnraumlüftung ein wesentlicher Bestandteil energieeffizienter Gebäude. Durch immer dichtere Gebäudehüllen infolge strenger Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist der natürliche Luftaustausch über Fugen oder Fenster kaum noch gegeben. Zentrale Abluftanlagen stellen hier eine technisch ausgereifte Lösung dar, um die Luftqualität dauerhaft zu sichern und gleichzeitig den Energieverbrauch im Griff zu behalten.

Im Unterschied zu dezentralen Systemen, die raumweise arbeiten, bündelt die zentrale Abluftanlage den Luftaustausch an einem zentralen Gerät. Sie führt Abluft über ein Kanalsystem aus mehreren Räumen ab, erzeugt dabei einen leichten Unterdruck und ermöglicht über Außenluftdurchlässe oder Zuluft-Elemente die kontrollierte Nachströmung von Frischluft. Diese klare Trennung von Zu- und Abluftströmen sorgt für einen gleichmäßigen Luftwechsel und eine effiziente Luftführung im gesamten Gebäude.

Zentrale Abluftanlagen werden vor allem in folgenden Bereichen eingesetzt:

Durch ihre kompakte Bauweise, zentrale Steuerung und hohe Betriebssicherheit sind diese Systeme besonders für Projekte mit klar definierten Abluftbereichen und regelmäßigem Nutzungsverhalten geeignet, etwa in Geschosswohnungsbau, Wohnheimen oder Verwaltungsgebäuden.

Was ist eine zentrale Abluftanlage?

Eine zentrale Abluftanlage ist ein mechanisches Lüftungssystem, das die verbrauchte Luft aus mehreren Räumen über ein gemeinsames Kanalsystem absaugt. Im Gegensatz zu dezentralen Lüftungsgeräten, die raumweise arbeiten, wird bei einer zentralen Abluftanlage der Lufttransport über ein zentrales Gerät mit Ventilator gesteuert. Dieses erzeugt einen leichten Unterdruck im Gebäude, sodass über gezielte Zuluftöffnungen oder Außenluftdurchlässe frische Luft nachströmen kann.

Das Prinzip ist einfach:

Zentrale Abluftanlagen sind vor allem dort sinnvoll, wo viele Nutzungseinheiten mit ähnlichen Abluftanforderungen vorhanden sind – zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern, Wohnanlagen, Hotels oder Bildungseinrichtungen. Sie arbeiten oft als dauerhaft geregelte Systeme, können aber auch bedarfsgeführt betrieben werden, etwa über Feuchte- oder CO₂-Sensoren.

Je nach Ausführung unterscheidet man zwei Haupttypen:

  1. Zentrale Abluftanlage ohne Wärmerückgewinnung (WRG)

    • Abluft wird direkt über Dach oder Außenwand nach außen geführt.

    • Frischluft strömt über Außenluftdurchlässe (ALD) in die Räume.

    • Besonders geeignet für einfache, robuste Systeme im Wohnungsbau.

  2. Zentrale Abluftanlage mit Abluftwärmepumpe oder WRG-Modul

    • Nutzung der in der Abluft enthaltenen Wärme zur Trinkwassererwärmung oder Heizungsunterstützung.

    • Energieeffizienter Betrieb bei höherem Investitionsaufwand.

Damit vereint die zentrale Abluftanlage zwei wesentliche Ziele moderner Gebäudetechnik: kontrollierten Luftaustausch und planbare Energieeffizienz in einer Lösung, die sich technisch bewährt und wirtschaftlich umsetzen lässt.

Aufbau und Funktionsweise einer zentralen Abluftanlage

Der Aufbau einer zentralen Abluftanlage folgt einem klaren, modularen Prinzip, das sich an der Raumstruktur des Gebäudes orientiert. Die zentrale Komponente ist das Abluftgerät, das meist im Technikraum, Keller oder Dachgeschoss installiert wird. Von dort aus verläuft das Kanalnetz in die einzelnen Ablufträume.

Zentrale Komponenten:

Funktionsprinzip im Betrieb:

  1. In den Ablufträumen wird kontinuierlich oder bedarfsabhängig Luft abgesaugt.

  2. Durch den entstehenden Unterdruck strömt über die ALD frische Außenluft in die Zuluft-Räume.

  3. Die Luft wandert über Überströmzonen (z. B. Türschlitze, Gitter) weiter in Richtung der Ablufträume.

  4. Die verbrauchte Luft wird zentral nach außen geführt – gegebenenfalls mit Wärmerückgewinnung oder Nutzung der Abluftwärme.

Dieses Unterdruckprinzip stellt sicher, dass Luftbewegungen immer von „sauberen“ zu „belasteten“ Bereichen verlaufen. So wird eine gleichmäßige Durchströmung des gesamten Wohnraums erreicht, ohne dass Zugerscheinungen oder Druckschwankungen auftreten.

Technische Aspekte, die in der Planung zu beachten sind:

Zentrale Abluftanlagen lassen sich zudem sehr gut mit Außenluftdurchlässen oder Schalldämmelementen kombinieren, um gleichzeitig Schallschutz, Frischluftzufuhr und Energieeffizienz zu gewährleisten. Systeme von Ventomaxx bieten hierfür praxiserprobte Ergänzungen.

Vorteile und Grenzen zentraler Abluftanlagen

Zentrale Abluftanlagen haben sich im modernen Wohnungs- und Objektbau etabliert, da sie eine zuverlässige und wirtschaftliche Lösung für den kontrollierten Luftaustausch bieten. Sie punkten vor allem dort, wo viele gleichartige Nutzungseinheiten über ein gemeinsames System effizient belüftet werden sollen.

Vorteile

Grenzen

Zentrale Abluftanlagen eignen sich vor allem für Gebäude mit gleichförmiger Raumstruktur und standardisierter Nutzung. In Projekten mit hohen architektonischen Anforderungen, begrenztem Platzangebot oder dem Wunsch nach raumweiser Regelung stoßen sie jedoch an Grenzen.

Dezentrale Lüftungssysteme bieten hier eine flexible Alternative: Sie kommen ohne umfangreiches Kanalnetz aus, lassen sich individuell in einzelne Räume integrieren und ermöglichen eine präzise Steuerung der Luftmenge je nach Nutzung. Besonders bei Sanierungen, Dachgeschossen oder Gebäuden mit gemischter Nutzung können dezentrale Geräte ihre Stärken ausspielen, etwa durch einfache Nachrüstung, modulare Erweiterbarkeit und hohe Energieeffizienz dank integrierter Wärmerückgewinnung.

So eignen sich in der Praxis auch hybride Konzepte, bei denen zentrale Abluftsysteme und dezentrale Frischluftmodule kombiniert werden, um technische, energetische und wirtschaftliche Anforderungen optimal in Einklang zu bringen.

Planung und Auslegung zentraler Abluftanlagen

Die Planung einer zentralen Abluftanlage erfordert eine enge Abstimmung zwischen TGA-Planung, Architektur und ausführendem Handwerk. Ziel ist es, ein System zu schaffen, das einen effizienten Luftaustausch gewährleistet, sich in die Gebäudehülle integrieren lässt und den normativen Anforderungen entspricht.

Luftmengenberechnung und Normengrundlagen

Die Grundlage für jede Planung bildet die Berechnung der erforderlichen Luftvolumenströme. Maßgeblich sind hier:

Die Berechnung erfolgt anhand der Raumgröße, Nutzung und Luftqualität. Üblich ist eine Luftwechselrate von 0,5 bis 1,0 pro Stunde für Wohnräume, während in Nassräumen höhere Werte vorgesehen sind, um Feuchtigkeit und Gerüche zuverlässig abzuführen.

Kanalführung und Strömungsrichtung

Die Kanalführung sollte so kurz und strömungsgünstig wie möglich erfolgen.
Empfohlen werden:

Die Luftströmung folgt immer einem definierten Pfad:
Frischluft → Aufenthaltsräume → Überströmbereiche → Ablufträume → Außenluft.

Integration in die Gebäudeplanung

Bereits in der Entwurfsphase sollte die Lüftungsanlage in das Gesamtkonzept integriert werden.
Wichtige Aspekte:

Zudem ist eine bedarfsgerechte Steuerung empfehlenswert. Sensoren für Feuchte oder CO₂ können den Luftaustausch automatisch anpassen und so den Energieverbrauch reduzieren.

Ein durchdachtes Planungskonzept sorgt nicht nur für eine gleichmäßige Belüftung, sondern auch für geringen Wartungsaufwand und einen energieeffizienten Betrieb – entscheidende Faktoren für Planer und Betreiber.

Varianten und Systemlösungen

Zentrale Abluftanlagen sind in verschiedenen Systemvarianten erhältlich. Die Wahl des passenden Konzepts hängt von der Gebäudestruktur, dem Energiebedarf und den Anforderungen an Komfort und Wirtschaftlichkeit ab.

1. Zentrale Abluftanlage mit Zuluftelementen (ohne Wärmerückgewinnung)

Diese einfache, robuste Variante wird häufig im Mehrfamilienhausbau eingesetzt.

In Kombination mit hochwertigen Schalldämmlüftern lässt sich die Außenlufteinbringung effektiv gestalten, bei gleichzeitiger Reduktion von Außenlärm und kontrollierter Frischluftzufuhr.

2. Zentrale Abluftanlage mit Abluftwärmepumpe

Hier wird die Wärmeenergie der Abluft genutzt, um über eine Wärmepumpe Heiz- oder Brauchwasser zu erwärmen.

3. Kombinierte Systeme: Zentrale Abluft plus dezentrale Zuluft

Eine praxisnahe Lösung für komplexe Gebäude, bei denen zentrale Luftkanäle für Zuluft aus Platzgründen nicht realisierbar sind.

Wann sich zentrale Abluftanlagen lohnen

Zentrale Abluftanlagen sind ein zentraler Bestandteil moderner Lüftungskonzepte. Sie gewährleisten einen zuverlässigen Luftaustausch, sorgen für planbare Betriebskosten und lassen sich problemlos in energieeffiziente Gesamtkonzepte integrieren. Besonders im Geschosswohnungsbau, in Sanierungsprojekten oder bei der Modernisierung älterer Anlagen überzeugen sie durch ihre Wirtschaftlichkeit und einfache Bedienung.

Für Planer und Installateure gilt:

Wenn Sie Unterstützung bei der Planung oder Auswahl der passenden Lüftungslösung benötigen, stehen wir Ihnen mit fachkundiger Beratung und praxisnahen Konzepten zur Seite. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an.

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In unserem Blog finden Sie weitere Fachbeiträge rund um moderne Lüftungskonzepte, energieeffiziente Systeme und praxisgerechte Lösungen für Neubau und Sanierung:

Durch diese weiterführenden Beiträge erhalten Sie vertiefende Einblicke in Planung, Technik und Auswahl moderner Lüftungssysteme – von der Einzelraumlösung bis zum großflächigen Gebäudekonzept.

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